„Scheiße Mann, ich hab kein Bock auf Relegation“. Trotz der Serie zuvor mit acht Spielen ohne Niederlage, wurde es für uns nach der Niederlage gegen Bielefeld nochmal richtig eng: 2 Punkte und ein leicht besseres Torverhältnis trennten uns vom Verfolger aus der Audistadt. Also: Zittern angesagt. Schon vor Wochen stand für uns fest, mit dem Umfeld einen eigenen Bus für dieses hoffentlich letzte Auswärtsspiel nach Regensburg zu organisieren. Die erste beschissene Nachricht gab es dann schon vor Abfahrt: SKBs am Bustreffpunkt. Der ein oder andere war zwar noch davon überzeugt, dass selbst unsere Zivilpolizisten sonntags etwas besseres zu tun hätten, als stundenlang einen Bus zu verfolgen. Doch leider kam es genau so. Ausgerechnet kurz vor der Raststätte, für die wir den Treffpunkt mit rund 30 Freunden aus Aalen ausgemacht hatten, verloren die Insassen des schicken „Benzer“ uns für einen Moment aus den Augen und verpassten die Ausfahrt. An sich tendenziell schon extrem peinlich. Kurz darauf wurden wir dann allerdings von mehreren Kastenwägen auf der Autobahn empfangen. Man könnte meinen, die Polizei möchte, dass wir uns langsam aber sicher immer etwas wichtiger fühlen. Viel zu früh erreichten wir so in Begleitung den Gästeparkplatz, auf dem dann noch das ein oder andere Bier verköstigt werden sollte. Der direkt am Parkplatz vorbeischlendernde Mob der Ultras Regensburg sorgte immerhin kurzzeitig für etwas Unterhaltung, aber irgendwie sehen die auf Bildern immer besser aus… Etwa eine Stunde vor Spielbeginn konnten wir dann endlich in den Gästeblock, in dem sich immerhin über 500 Fans aus der Kurpfalz einfanden. Schnell war klar: heute wird’s heiß im Block. So wurde „1,2,3 – oberkörperfrei“ kurzerhand zum Motto in den ersten Reihen ausgerufen. Ähnlich heiß starteten unsere Jungs auf dem Platz in die Partie und konnten schon nach fünf Minuten in Führung gehen. Die Glücksgefühle steigerten sich noch, als die Nachricht über die Führung der Heidenheimer auf den Handys aufblitzte. Auf unseren Oberkörpern eine Mischung aus viel zu viel Schweiß und verschütteten Bier, ging es mit einem (schmeichelhaften) 1:1 in die Pause. Die Pause kam also auch für uns Fans ganz gut gelegen… Der Regensburger Anhang war zwar akustisch nicht zu vernehmen, doch die starke Mitmachquote hinter dem Tor ließ auf eine dennoch sehr ordentliche Stimmung schließen. Nach den ersten 45 Minuten lag Ingolstadt gar mit 2:0 hinten, doch für allzu viel Freude war es noch zu früh. 30 Minuten nach Wiederanpfiff lagen wir hinten und Ingolstadt konnte ausgleichen. Fuck, so eng muss es doch echt nicht mehr werden… Wir versuchten alles, um die Mannschaft zum Ausgleich zu treiben. Kurz nach der erneuten Führung von Heidenheim gelang es unseren Jungs zum Glück auch. Kurz tief durchatmen und dann in den Eskalations-Modus übergehen. Die Mannschaft ließ sich nach Abpfiff absolut verdient feiern – eine unglaubliche Ausbeute von 21 Punkten aus den letzten zehn Spielen sollte letztendlich für den Klassenerhalt sorgen. Im Nachhinein wurde die Feierei mit dem Team etwas durch den Anblick des Gegners getrübt: trotz des aktuelleren Anlasses unsererseits, blieb die Regensburger Mannschaft deutlich länger bei ihren Fans als unsere Jungs. Dafür ließen sich unsere Männer aber noch am späten Abend bei Erreichen der Heimat feiern. Nachdem sich die Abfahrt unseres Busses aus Regensburg ziemlich verzögerte, erreichten wir die geliebte Heimat erst wenige Minuten vor der Mannschaft. Hunderte weitere Fans waren aber schon länger in Sandhausen und warteten sehnsüchtig auf unsere Helden der Rückrunde. Schnell wurden noch ein paar Bengalos organisiert und so wurde noch lange vor dem Stadion gefeiert. Seit dem ersten Erwähnen des Mottos im Bericht zum Heimspiel gegen Fürth kurz vor Weihnachten, habe ich mich darauf gefreut, endlich am Ende des Berichts schreiben zu können: Wir haben es gemeinsam unten raus geschafft. Es geht eben nur gemeinsam. Bis Juli.