Kategorie: Ankündigungen (Seite 1 von 5)

Saisonauftakt

Servus Sandhäuser,

spürt ihr sie auch, die langsam aufkommende Unruhe? Diese Mischung aus Anspannung und Vorfreude? Samstag ist es endlich so weit, die neue Saison steht vor der Tür und wer in den letzten Tagen mit offenen Augen durch unser schönes Dorf ging, wird das ein oder andere Plakat von uns gesehen haben. „Gemeinsam sind wir Sandhausen – gemeinsam in die neue Saison“ heißt es darauf. An sich ist das keine höchst ausgefallene Aussage und dennoch trägt sie eine tiefere Bedeutung in sich.

Mit knapp 15.000 Einwohnern gehört Sandhausen noch immer zu den kleinsten Fußballstandorten der oberen drei Ligen. Es liegt auf der Hand, dass unser Sportverein dementsprechend nicht die höchsten Zuschauerzahlen oder die größte Fangemeinschaft aufweisen kann.

Genau deshalb ist es umso wichtiger, dass wir Sandhäuser im Stadion und außerhalb eng zusammenhalten. Nur mit vereinten Kräften, nur „Gemeinsam“ können wir trotz unserer begrenzten Möglichkeiten im großen Fußball-Geschäft mitspielen – sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen. Diesen Zusammenhalt, dieses Gemeinsamkeitsgefühl möchten wir in den kommenden Monaten mit dem Leitspruch „Gemeinsam sind wir Sandhausen“ noch mehr in den Vordergrund rücken.

Über die vergangene Spielzeit möchten wir an dieser Stelle gar nicht zu viele Worte verlieren. Der enorm hohen Erwartungshaltung vor der Saison konnte unsere Mannschaft nicht gerecht werden und spielte letztendlich eine durchschnittliche Saison mit Höhen und Tiefen. Höhen und Tiefen wird es sicherlich auch in den kommenden Monaten geben. Auch wenn wir elf Zweitligajahre im Rucksack haben, stellt die Zugehörigkeit zur dritten Liga ebenso einen Zustand für unseren Sportverein dar, den wir Sandhäuser in unserem kleinen Dorf stets wertschätzen sollten!

Deshalb ist es uns ein zentrales Anliegen, dass wir Fans auch bei schwächeren Spielen im Block noch einen Tick mehr geben, als das in der vergangenen Saison ab und an der Fall war. Solange unsere Mannschaft Kampf und Einsatz für unseren Sportverein zeigt, muss sie sich unserer lautstarken Unterstützung sicher sein – egal, wie das Spiel ausgeht.

Zu dieser Unterstützung gehört natürlich auch, dass wir unseren Sportverein in der Fremde angemessen vertreten. In der vergangenen Spielzeit waren einige Auswärtsfahrerzahlen für unsere Verhältnisse in Ordnung, aber da ist natürlich weiterhin viel Luft nach oben. Organisiert euch für Auswärtsfahrten – nur über einen ausbleibenden Fanbus zu meckern, ohne selbst aktiv zu werden, sollte nicht der Anspruch sein. Gemeinsam sind wir Sandhausen und gemeinsam stehen wir für unseren Sportverein ein – egal ob bei einem 3:0, 0:0 oder 0:3 – egal ob auf 100 Kilometer oder auf 500 Kilometer Distanz!

Das Motto „Gemeinsam sind wir Sandhausen“ beabsichtigt letztendlich mehrere positive Aspekte. Wir Fans halten untereinander zusammen, um in dieser Liga mit vielen größeren Fanszenen eine Rolle spielen zu können. Darüber hinaus stärken wir unserer Mannschaft den Rücken, um gemeinsam für eine sportlich erfreuliche Saison sorgen zu können. Unsere Mannschaft ist dafür in der Pflicht, stets alles für Sandhausen rauszuhauen. Und zu guter Letzt sollte es unser aller Ziel sein, ein positives Gemeinschaftsgefühl innerhalb unseres Sportvereins leben und erleben zu können und das dadurch resultierende positive Gesamtbild unseres Vereins in unser Dorf hineinzutragen, um noch mehr Sandhäuser für den SV begeistern zu können.

Denn genau das macht sowohl unseren Verein als auch unser Dorf aus – eine feste Gemeinschaft, die zusammenhält, die zusammen feiert und beim Fußball nun auch mal zusammen verliert. Nur gemeinsam können wir mit unserem kleinen Dorf etwas erreichen! Gemeinsam sind wir Sandhausen – gemeinsam gehen wir mit uneingeschränkter Treue und voller Tatendrang in die neue Saison! Bis Samstag!

Servus Sandhäuser,

gestern veröffentlichte die DFL ein Statement zu den anhaltenden Protesten hinsichtlich des etwaigen Investoreneinstiegs. Der halbherzige Versuch, die Fanszenen ruhig zu bekommen, findet natürlich wenig Anklang. Als Reaktion veröffentlichte das Bündnis der Deutschen Fanszenen heute folgende Erklärung:

 

Stellungnahme zum DFL-Statement vom 08.02.2024
Am gestrigen Donnerstag veröffentlichte die deutsche Fußball Liga ein Statement mit dem Titel „Viele Chancen für die Clubs, keine Nachteile für die Fans“. Fangen wir hier zunächst mit dem Positiven an: Offensichtlich zeigen die Proteste Wirkung. Offenbar sah sich die Geschäftsführung genötigt, nach wochenlangem Schweigen dem Protest mit einer Stellungnahme den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ordentlich dazu beigetragen haben mit Sicherheit die öffentlichen Forderungen einiger Clubvertreter nach einer weiteren Abstimmung. Die selbstherrliche Stellungnahme der DFL bietet dementsprechend auf unserer Seite mehr Grund zum Kopfschütteln, als dass sie zur Beruhigung beitragen würde. Einige konkrete Aussagen wollen wir im Folgenden aufgreifen, schließlich beweisen diese doch in welcher verkehrten Welt die Treiber hinter dem Deal umhergeistern.

„Mitsprache durch Fans und Mitglieder in den Vereinen gehören wesentlich zum deutschen Fußball“
Immerhin eine überraschend positive Aussage, die das Mitspracherecht der Fans als wichtiges Gut des deutschen Fußballs preist. Überraschend deswegen, da vor allem der Prozess rund um die Abstimmung zum Investoreneinstieg mal wieder gezeigt hat, wie wichtig der DFL die Meinungen der Fans und Mitglieder sind. Fakt ist, dass bei der Entscheidung hinsichtlich des Deals Meinungen der Fans ignoriert und bis zu den massiven Protesten der vergangenen Wochen auch nicht beachtet wurden. Dabei hätte bereits nach den unübersehbaren Einwänden unsererseits im vergangenen Mai klar sein sollen, dass die Anhängerschaften einer Finanzierung durch Private-Equity-Investoren äußerst kritisch gegenüberstehen. Umso bezeichnender, dass die Einladung an Fanorganisationen auch erst Monate nach der illegitimen Abstimmung und den daraus resultierenden massiven Protesten erfolgte. Ein Gespräch auf Augenhöhe, bei dem die Möglichkeit zu Kompromissen besteht, sieht definitiv anders aus.

„Der deutsche Weg: 50+1“
Was zu Beginn nur eine Vermutung darstellte, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Durch die „Ja“- Stimme von Martin Kind als Vertreter von Hannover 96 wurde klar entgegen der 50+1-Regel gehandelt. Sollte der DFL also, wie in ihrem Statement betont, der vermeintliche „deutsche Weg“ wichtig sein, führt kein Weg an einer transparenten Neuabstimmung vorbei. Die Stimme von Hannover 96 muss hierbei gemäß der Weisung des Muttervereins Hannover 96 e.V. von vornherein als „Nein“ gewertet werden. Leider ist das Bekenntnis zu 50+1 nur noch eine leere Worthülse, ausgehöhlt von Sonderregelungen und dem fehlenden Willen der DFL ihrer Wächterfunktion über die Einhaltung der Vorgaben nachzukommen. Das einzig existente „Horrorszenario“ findet wohl aktuell in der Zentrale der DFL statt: Eine juristische Überprüfung der Legitimation der Abstimmung zum Investoreneinstieg vom 11.12.2023!

„Es gibt keinen Einfluss eines Vermarktungspartners auf den sportlichen Wettbewerb, Anstoßzeiten oder Spielorte“
Immerhin findet sich hier eine inhaltliche Vertiefung der vielzitierten „roten Linien“, die der Öffentlichkeit bisher recht schwammig verkündet wurden. Leider wird ein Teil der Realität bewusst verdreht. „Nachhaltig wirtschaftende Clubs“ sind wohl eher eine Wunschvorstellung – das Drängen einiger auf Investitionen Externer verdeutlicht schon recht eindeutig, in welcher finanziellen Schieflage sich viele der Vereine befinden. Rote Linien zählen erst dann etwas, wenn diese dauerhaft und glaubwürdig umgesetzt werden können. Weder wird einer der nun handelnden Protagonisten den Prozess über die nächsten zwanzig Jahre begleiten, noch wird der mögliche Investor langfristig einer ausbleibenden Profitschöpfung tatenlos zusehen. Immerhin geht es sowohl Blackstone wie auch CVC um reine Gewinnmaximierung, nicht um den Erhalt des basisorientierten Profifußballs in Deutschland. Zum jetzigen Zeitpunkt wird bewusst vermieden über eine mögliche Aufsplittung der Spieltage zu sprechen, doch wird gekonnt außen vorgelassen, dass eine indirekte Einflussnahme zur Erwirtschaftung von beidseitig profitabler Gewinnerwirtschaftung die Vereine auf lange Sicht zu eben genau diesem Handeln zwingen wird. In Vorbereitung auf die Rechtevergabe ab der Saison 2025/2026 wurde nicht umsonst eine Steigerung der fanunfreundlichen Anstoßzeit am Sonntagabend um 19:30 Uhr, unter dem Deckmantel der Ausweitung der internationalen Clubwettbewerbe beschlossen. Ein Blick nach Frankreich sollte reichen, um die Möglichkeiten der indirekten Einflussnahme, übrigens ebenso durch den Investor CVC, zu verdeutlichen – selbst die dortigen Antikorruptionsbehörden ermitteln inzwischen wegen der Modalitäten rund um den Einstieg. Dem schnellen Drang nach mehr Geld folgt oft die Notwendigkeit, mehr Veränderung zu wagen. Diese Veränderungen werden uns Stadiongänger wie so oft am härtesten treffen.
„Die DFL sieht eine falsche Kommerzialisierung“

Was reflektiert und zunächst beschwichtigend klingt, ist nicht mehr als heiße Luft. Während man die Kommerzialisierungsspirale auf dem Rücken der Mitglieder der Vereine nahezu überdreht, wird von einer einheitlichen europäischen Kaderkostenobergrenze geschwafelt. Blanker Hohn, sollte man doch hier zunächst vor der eigenen Haustür kehren. Die Annahme, man könne in den anderen europäischen Topligen das Rad zurückdrehen, ist an Absurdität kaum noch zu überbieten. Wer „auf eine gesunde wirtschaftliche Weiterentwicklung setzt“, sollte zunächst den Wettbewerb in den eigenen Ligen fair gestalten. Dazu finden sich wiederholt keine nachvollziehbaren Ansätze, was im Umkehrschluss erneut die Frage offenlässt, wie relevant die Wünsche der Basis für die DFL und insbesondere deren Präsidium sind.
Die thematisierten Aussagen lassen uns wiederholt mit einem düsteren Gefühl in die Zukunft blicken. Eine ehrliche Aufarbeitung rund um die illegitime Abstimmung im vergangenen Dezember ist wiederholt verpasst worden. Stattdessen wird versucht das Bündnis der deutschen Fanszenen durch die Einladung zur Teilnahme an einer reinen Scheindebatte zum Schweigen zu bringen. Unsere Forderung nach einer transparenten Neuabstimmung ist seit Wochen bekannt, nicht einmal eine Erwähnung war das der PR-Abteilung der DFL wert. Ein klares Zeichen an uns, wenn auch nett formuliert – ein Gesprächsansatz auf Augenhöhe scheint seitens der Verantwortungsträger nicht erwünscht zu sein.
Seid euch bewusst: Die deutschen Fanszenen haben einen langen Atem! Eure leeren Worte werden unseren Widerstand gegen euer Vorhaben nicht brechen! Wir sehen uns am Wochenende in den Stadien der Republik!
 
Die Fanszenen Deutschlands im Februar 2024

Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital!

Die Rückrunde der Saison 23/24 läuft an, kommendes Wochenende steigen auch zweite und dritte Liga wieder ein. Unmissverständlich haben wir über die letzten Wochen und Monate hinweg unsere Haltung zum DFL-Investoreneinstieg zum Ausdruck gebracht. Was wir bereits in der Hinrunde deutlich gemacht haben, gilt weiterhin: Wir haben euch im Blick!
 
Daher werden wir auch den kommenden Spieltag nutzen, um zu protestieren.
Erneut wird es die ersten zwölf Minuten keinen organisierten Support von den Kurven geben. Zur inhaltlichen Ablehnung des Deals wurde bereits alles gesagt. Doch die aktuelle Situation im deutschen Fußball geht weit über die konkreten
Inhalte des Deals hinaus. In nur wenigen Vereinen wurden die Interessen von Fans- und Mitgliedern bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt – oftmals nur, weil sie sich auf einer zufällig anstehenden Mitgliederversammlung Gehör verschaffen, beziehungsweise bindende Beschlüsse herbeiführen konnten.
Doch in den meisten Fällen wurden Fan- und Mitgliederinteressen überhaupt nicht berücksichtigt, gewählte Gremien bewusst übergangen und Interessenskonflikte ignoriert. Zur Krönung des Ganzen deutet alles darauf hin, dass die entscheidende Stimme nur durch einen Bruch der 50+1-Regel zustande kam.
 
Kein Verein, kein DFL-Geschäftsführer und insbesondere kein Investor soll das Gefühl bekommen, dieses Problem aussitzen zu können. Ihr täuscht euch, wenn ihr der Überzeugung seid, euren Deal allen Widerständen zum Trotz durchboxen zu können. Die DFL schreibt selbst in ihren Infos zum Investorendeal, dass der deutsche Fußball seine wesentlichen Kennzeichen, wie die 50+1-Regel, die als
globales Alleinstellungsmerkmal ein hohes Maß an Mitgliederpartizipation garantiert, bewahren muss. Doch wer seinen eigenen Ansprüchen nicht
gerecht wird und bei Regelbrüchen wegschaut, verliert jede Glaubwürdigkeit.
 
Wir erwarten von der DFL und damit von unseren Vereinen, dass die Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel wiederholt wird. Weiterhin fordern wir ein Mitspracherecht für potenzielle Aufsteiger aus derdritten Liga, worüber bislang noch überhaupt nicht gesprochen wurde.
Ungelöst bleiben zudem die eigentlichen Probleme des deutschen Fußballs:
Ein externer Private Equity Investor wird als vermeintlich einzige Lösung angepriesen, weil trotz großspuriger Ankündigungen während der
Corona-Krise immer noch miserabel gewirtschaftet wird. An verbindlichen Regeln, die nachhaltiges Wirtschaften in den Vereinen durchsetzen, fehlt
es weiterhin. Auch Ziele und Inhalte, abgesehen von der Maximierung der Erlöse, sucht man bei der DFL vergebens. An dringend benötigte Maßnahmen, den Wettbewerb fairer zu gestalten, traut man sich nicht ran. Die Entscheidung, mit einem Investor die Kommerzialisierungsspirale weiterzudrehen, ist die Spitze dieses Eisberges. Doch so lange Faninteressen übergangen werden, können wir euch nur eines garantieren: Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital!
 
Hintergrundinformationen über den gesamten Themenkomplex, potenzielle Investoren sowie damit einhergehende Problematiken für den Deutschen Fußball werden fortan unter folgender Homepage zusammengetragen:
 
Die Fanszenen Deutschlands im Januar 2024!
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