Servus Sandhäuser,

wie ihr sicherlich mitbekommen habt, wird unser Verein ab dem übernächsten Heimspiel gegen Nürnberg auf die 2G-Regelung umstellt. Vor einigen Wochen haben wir bereits kommuniziert, dass wir diese Auflagen im Rahmen eines Fußballspiels ablehnen. Daran hat sich nichts geändert und somit wird die Partie gegen Bremen am Sonntag vorerst das letzte Heimspiel sein, bei dem wir den Support organisieren.

Das Ausschließen einzelner Personen widerspricht nicht nur unserer Vorstellung vom Fanleben, sondern auch generell den Prinzipien des Volkssports Fußball. Sicherlich gibt es seit einiger Zeit sehr negative Entwicklungen im Fußball, dennoch setzen wir uns entschlossen dafür ein, dass er für jeden zugänglich ist – egal, ob geimpft oder ungeimpft.

Versteht uns nicht falsch: Wir begrüßen den Impffortschritt. Dennoch ist es für uns unverständlich, warum unser Verein das bestehende 3G-Modell aufgibt. Es war die Grundlage für ein sicheres Stadionerlebnis, von dem niemand ausgeschlossen wurde. Mit eben jenem Ausschließen ungeimpfter Fans ist die Vereinsführung in seiner eigenen Impfkampagne einen deutlichen Schritt zu weit gegangen. Es obliegt nicht unserem Verein, den Fans vorzuschreiben, dass sie sich impfen lassen sollen. Dies widerspricht auch dem selbstauferlegten Image unseres familiären Dorfvereins, der vorgibt, nah an den Fans und für jeden da zu sein. Ebenso ist anzumerken, dass die Notwendigkeit für diesen Schritt schlicht fehlt. In der Baden-Württembergischen Verordnung ist eindeutig geregelt, dass das Hardtwaldstadion inklusive Stehplätzen mit einer Auslastung von 50 % öffnen darf. Wer sich die bisherigen Zuschauerzahlen vor Augen führt, wird schnell bemerken, dass diese 50 % bei Weitem ausreichen. Ebenso ist in besagter Verordnung festgelegt, ab welcher Hospitalisierungsinzidenz Großveranstaltungen nur noch unter der 2G-Auflage stattfinden dürfen. Von dem hierfür definierten Schwellenwert sind wir aktuell sehr weit entfernt.

Aber auch der Blick in andere Bundesländer (von anderen Ländern, in denen bereits seit Wochen vor 100 % Auslastung gespielt wird, wollen wir erst gar nicht anfangen) offenbart die fehlende Notwendigkeit der hier diskutierten Maßnahme. In Schleswig-Holstein entfällt seit Wochen eine Höchstgrenze für die Zuschauerzahlen, in Bayern öffnen die Stadien bzw. Veranstaltungsstätten mit 3G+ alle Besucherplätze, in NRW dürfen unter 3G alle Sitzplätze sowie die Hälfte der Stehplätze belegt werden. Die Liste lässt sich deutlich ergänzen und somit ist klar, dass an anderen Standorten ein sicheres Stadionerlebnis auch ohne die 2G-Regelung ermöglicht werden kann.

Trotz der genannten Argumente, die unsere Ablehnung gegenüber 2G unterstützen, ist unser Beschluss eine Grundsatzentscheidung. Fernab von irgendwelchen kruden Verschwörungstheorien, von denen wir uns ausdrücklich distanzieren, sondern basierend auf unseren Prinzipien und Vorstellungen. Wir lassen uns nicht vorschreiben, wer unseren Verein unterstützen darf. 2G? Ohne uns!

Szene 1916