Mal wieder bekamen wir im Pokal nicht den Wunschgegner aus dem Kraichgau zugelost, dafür sollte der Europa-League-Teilnehmer aus Mönchengladbach im geliebten Hardtwaldstadion gastieren. Ungeachtet der klaren Außenseiterrolle freuten wir uns sehr auf diesen überaus attraktiven Gegner. Bereits drei Stunden vor (geplantem) Spielbeginn waren mehrere Vertreter unserer Gruppe im Stadion um die Choreographie entsprechend herzurichten. Allerdings sollte es bei besagten drei Stunden nicht bleiben, da das drohende Gewitter samt Starkregen ausgerechnet um kurz nach 20 Uhr über Sandhausen halt machte. Ein paar bedrohlich nahe Blitzeinschläge und Party-Hits über die Stadionlautsprecher später konnte die Partie schließlich mit über 45 Minuten Verspätung angepfiffen werden. Zum Glück ließ auch der Wind wieder etwas nach, sodass wir unsere Choreo ohne negative äußere Einflüsse durchführen konnten. So erstreckten sich insgesamt fünf schwarz und weiß gestreifte Blockfahnen über den A4, das thematisch passende Spruchband („Schwarz und Weiß für die Ewigkeit“) und die Taschenuhr mit den Buchstaben für „Sportverein“ statt der entsprechenden Uhrzeiten komplettierten die Aktion. Leider wurden die verschiedenen, aufgrund der Bauträger im Block benötigten, Blockfahnen nicht synchron genug hochgezogen, weshalb das Gesamtbild etwas verzogen wurde. Die Motivation der Fans im A4 wurde dadurch aber überhaupt nicht gehemmt und wir starteten mit einem für den Rahmen angemessen und für unsere Verhältnisse starken Support in die Partie. Dies fiel uns auch aber auch nicht allzu schwer, denn die Jungs auf dem Platz überzeugten ab der ersten Sekunde und nahmen direkt das Heft in die Hand. Leider konnte die Borussia allerdings zu diesem Zeitpunkt durchaus unerwartet in der 19. Minute in Führung gehen. Trotz eines ordentlichen Power-Plays unseres Teams vor der Halbzeitpause, ging es mit 0:1 in die Kabine. Zu Beginn des zweiten Durchganges machte der Gladbacher Anhang durch eine starke Pyro-Show unter dem Motto „Betretungsverbote abfackeln“ auf sich aufmerksam. Zur Erklärung: wenige Tage vor dem Spiel erhielten einige Fans der Fohlen Post von der Gemeinde Sandhausen. In diesem Schreiben hieß es, dass gegen die entsprechende Person aufgrund früherer Auffälligkeiten in Verbindung mit Fußballspielen ein Betretungsverbot für unser Dorf ausgesprochen wurde. Da Fußballfans heutzutage sehr schnell in eine Datei der Staatsmacht reinrutschen können (getreu dem Motto „zur falschen Zeit am falschen Ort“), sind solche Verbote in vielen Fällen sehr kritisch zu hinterfragen. Neben der Pyroshow konnten sich die Fans im Gästebereich aber nur sehr selten gegenüber vieler Gästeauftritte anderer Zweitligisten im HWS auszeichnen. Uns kann‘s recht gewesen sein und so gaben wir weiter alles, um die Mannschaft in Durchgang zwei zum Ausgleich zu treiben. Die Jungs spielten sogar noch etwas stärker als in der ersten Halbzeit und kamen zu einigen guten Chancen, doch am Ende war die Qualität des gegnerischen Torhüters Yann Sommer zu groß und es blieb leider beim 0:1. Die Hoffnung auf die Überraschung und den Einzug in die zweite Runde war zwar kaputt, dennoch konnten wir mehr als nur zufrieden mit diesem Pokalabend sein. Für die sehr starke Leistung gegen ein Topteam der Bundesliga holte sich die Mannschaft völlig zurecht nach Abpfiff viel Beifall ab. Vielleicht platzt ja im nächsten Ligaspiel der Knoten, wenn es zum dritten Freitagsspiel nacheinander im Hardtwaldstadion gegen den Club aus Nürnberg geht. Bis dann!