Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass wir mal mehrere Jahre höher als unser Nachbar aus Karlsruhe spielen würden? Vor elf Jahren beispielsweise schloss der KSC noch als Tabellenelfter seine Erstligasaison ab, während wir zu gleicher Zeit immerhin den Aufstieg in die dritte Liga feiern durften. Nachdem die Badner die letzten zwei Spielzeiten in der dritten Liga zu Werke gingen, kam es also am Freitagabend zum Wiedersehen. Aufgrund unserer Serie und den eher verhaltenen Leistungen des KSC in den letzten Wochen, konnten wir die kurze Reise mit breiter Brust antreten. So herrschte auf dem Weg in die Fächerstadt nicht nur im Szenebus große Hoffnung auf einen Auswärtssieg, sondern wohl auch in den übrigen drei Bussen und den PKWs. Im Gästeblock fanden sich letztendlich über 600 Sandhäuser ein, die zu Spielbeginn durch ein von uns (sehr kurzfristig) organisiertes kleines Fahnen-Intro optisch auf sich aufmerksam machen konnten. Etwas ungewohnt war es dann aber doch, in Karlsruhe hinter dem Tor zu stehen und vor Spielbeginn nicht mehr gefühlt 200 Treppenstufen erklimmen zu müssen. Auch wenn der alte Gästeblock sicherlich seinen Flair hatte, hat man als Gästefan jetzt schon bessere Möglichkeiten und auch einen deutlich besseren Blick aufs Geschehen auf dem Rasen. Auf diesem sahen wir in der ersten Halbzeit eine gute Leistung unserer Mannschaft, der es aber an der letzten Konsequenz fehlte. So kam es dann, dass der KSC nach Wiederanpfiff in der 57. Minute nahezu aus dem Nichts in Führung ging. Schon vorher kamen gegenüber von uns vereinzelt Bengalos und Blinker zum Einsatz. Vom Führungstreffer beflügelt, erleuchtete der neue Standort des Karlsruher Anhangs hinter dem Tor nun alle paar Minuten. Sicherlich eine gelungene Abwechslung zu  den bis auf den Punkt durchstrukturierten Pyro-Shows der heutigen Zeit. In welcher Form einem dieses Stilmittel nun besser gefällt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Während man in Karlsruhe mit dem eigenen Support am Freitagabend wohl gänzlich zufrieden sein könnte, müssen wir für uns festhalten, nicht das Optimum aus dem dagewesenen Potential herausgeholt zu haben. Zwar legten wir optisch einen für uns sehr ordentlichen Auftritt hin und konnten sicherlich auch akustisch den ein oder anderen Akzent setzen, aber insgesamt wäre da mehr drin gewesen. Da unsere Jungs nach dem Gegentreffer gänzlich den Faden verloren haben, war im Block gegen Ende dann leider komplett die Luft raus. Eigentlich schade, wo unser Sportverein doch bisher eine sehr starke Saison spielt… Ohne erwähnenswerte Vorfälle ging es danach zügig zurück ins etwa 50 Kilometer entfernte Sandhausen.